Die Ursprünge des Schützenwesens und der Schützenkompanie Fließ
Die Schützenkompanie Fließ ist eine von zwei Kompanien der Gemeinde Fließ, deren Geschichte bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Damals waren es Schützenvereinigungen. Der Landesfürst von Tirol verlieh den Bauern 1404 und 1406 politische und soziale Rechte um eine effektivere Landesverteidigung zu erreichen. Für jedes Gericht gab es bestimmte Aufgebote.
1511 erließ der Tiroler Landtag auf Drängen Kaiser Maximilians eine genau geregelte Wehrverfassung, das Landlibell. Dieses, für das damalige Europa einzigartige Wehrgesetz, ermöglichte bei Feindesgefahr das Aufgebot einer bis zu 20000 Mann starken Tiroler Kampfgarde.
Bei Feindesgefahr wurden alle wehrfähigen Männer von 16 bis 60 Jahren durch Kreidenfeuer und Glocken zu den Waffen gerufen. Anlässlich des Kampfes gegen Venedig 1487 bei Calliano (nördlich von Trient) verlieh Kaiser Maximilian I 1496 der wackeren Sturmschar des Gerichtes Laudegg ein Fähnlein rot weiß und blau längsgeteilt mit einem Andreaskreuz.
Dieses Laudeggfähnlein wurde neu nachgebildet und wird wieder dem Schützenbezirk Landeck vorausgetragen. Das Verteidigungssystem durch das Landlibell hat sich über Jahrhunderte bis zum 1.Weltkrieg (1914 bis 1918) äußerst bewehrt.
In diesen bewegten Zeiten haben auch Fließer Schützen für die Freiheit Tirols gekämpft. So soll auch eine Mannschaft aus Fliess 1496 bei der Schlacht in Calliano im Einsatz gewesen sein.